Akupunktur

Akupunktur wird in der chinesischen Medizin als «äussere Therapie» bezeichnet. Sie ist die gezielte therapeutische Beeinflussung von Körperfunktionen über spezifische Punkte an der Körperoberfläche. Eine Akupunkturbehandlung hat eine Wirkung auf das Schmerzempfinden, das Immunsystem und das vegetative Nervensystem, reguliert die Muskelspannung und hat eine abschwellende und durchblutungsfördernde Wirkung.

Akupunktur und Wirksamkeit
Im Rahmen des Acupuncture Evidence Project wurde die gesamte Forschungsliteratur zur Akupunktur kritisch geprüft. Systematische Übersichten, die bis Januar 2017 veröffentlicht wurden, zeigen dieser Übersicht gemäß, dass Akupunktur einen eindeutig belegten Therapieeffekt bei Migräneprophylaxe, Kopfschmerzen, chronische Schmerzen im unteren Rückenbereich, allergische Rhinitis, Kniearthrose, Übelkeit und Erbrechen unterschiedlicher Genese, postoperative Schmerzen sowie vielen anderen Beschwerden hat.
Klassische Körperakupunktur: Traditionell versteht man unter Akupunktur in der Regel die Klassische Chinesische Akupunktur, die sogenannte Körperakupunktur. Hierbei werden Akupunkturpunkte auf den entsprechenden Meridianen entlang des ganzen Körper verwendet.

Japanische Akupunktur: Die Japanische Akupunktur benutzt sehr dünne Nadeln, die nur oberflächlich in die Haut gestochen werden. Der Einstich und die Nadeln an sich sind für den Patienten kaum spürbar. Japanische Akupunktur ist eine modernes Akupunkturverfahren, welches eine besonders sanfte und völlig schmerzfreie Alternative zur traditionellen Körperakupunktur bietet. Sie eignet sich daher besonders gut bei schmerzempfindlichen Patienten und Kindern.

Ohrakupunktur ist eine ausgleichende, stabilisierende und schmerzlindernde Körpertherapie. Die Ohrakupunktur leistet einen zusätzlichen Nutzen bei chronischen Schmerzen, Angststörungen oder Sucht. Auch bei Schlafproblemen kann Ohrakupunktur gut helfen. Das Ohr wird von verschiedenen Nerven durchzogen, welche über das verlängerte Rückenmark über sehr kurze Wege mit Strukturen im Gehirn und Erfolgsorganen verbunden sind.

Elektroakupunktur ist ein Verfahren der TCM, bei welcher geringe elektrische Reize auf die Akupunkturnadeln übertragen werden und in Form von einem feinen Surren wahrgenommen wird. Anwendung bei Schmerzen, Leitbahnstörungen oder Stauungszeichen.

Akupunkturforschung: Die Zahl der kontrollierten Studien für Akupunktur in der Cochrane-Datenbank übersteigt jetzt 14.000. Evidence Based Acupuncture wurde geschaffen, um über den aktuellen Wissensstand der Akupunkturforschung zu informieren.

FAQ Akupunktur

Bei akuten Schmerzen und Spannungszuständen wirkt Akupunktur oft innerhalb weniger Minuten oder Stunden und hält ca. 2-3 Tage an.

Die Anzahl der Behandlungen ist meist abhängig von der Dauer und Schwere einer Erkrankung. Im Durchschnitt sollte der Patient mit 4-5 Behandlungen rechnen.

Die Akupunktur kann gut mit einer schulmedizinischen Behandlung kombiniert werden. Andere komplementäre Therapien sind möglich, es ist jedoch sinnvoller sich für eine Therapie zu entscheiden, um eine Erfolgskontrolle zu haben.

Die haardünnen sterilen Nadeln (0.22mm) sind viel dünner als beispielsweise Injektionsnadeln. Eine gute Stichtechnik und entspannte Atmosphäre ermöglichen eine fast schmerzfreie Behandlung.

Als Reaktion auf die Akupunktur schüttet der Körper Endorphine und verschiedene Neurotransmitter aus. Diese wirken schmerzlindernd und entspannend.

Nach einer Akupunkturbehandlung fühlt man sich oft sehr entspannt oder müde. Diesen Regenerationszustand sollte man für sich nutzen und keine grossen Aktivitäten mehr planen.

Nein. In westlichen Ländern werden ausschliesslich sterile Einweg-Nadeln verwendet, die nach jeder Behandlung entsorgt werden.